Das Becken und die Beine
Die Beine sind über die Hüftgelenke direkt am Becken
aufgehängt. Große Muskelgruppen laufen in einer sogenannten „Muskelkette“ vorn
und hinten an den Beinen entlang (s.Skizze).
Über die oberflächliche und tiefe Pomuskulatur werden die
Beine in den Hüftgelenken stabilisiert und auch bewegt.
Ein Gleichgewicht der muskulären Strukturen ist gerade beim
Reiten äußerst wichtig. Ist z.b. der Darmbein-Lenden-Muskel (M. Iliopsoas)
verkürzt, ist ein Strecken des Beines in der Hüfte nicht vollständig möglich.
Da der Muskel die Hüfte beugt und den Oberschenkel nach außen dreht, ist
bei einer Verkürzung der Oberschenkel nicht mehr in der Lage am Sattel zu
liegen. Das Knie wird sich immer wieder nach außen drehen und ebenso die
Fußspitze zur Seite zeigen. Fast automatisch wird sich dann der sogenannte
„Stuhlsitz“ einstellen, da ein ausbalancierter Sitz nicht möglich ist.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem vierköpfigen
Oberschenkelmuskel (M. Quadrizeps femoris). Ist dieser Muskel verkürzet (er
beugt die Hüfte und streckt das Knie) wird eine verwahrende Schenkelhilfe, ohne
dass das Becken in seiner Bewegung beeinträchtigt wird, schwer. Übrigens ist
das Becken beim „Stuhlsitz“ nicht mehr in der Lage zu schwingen. Die
Sitzbeinhöcker des Reiters werden dem Pferd bei jedem Schritt abwechselnd in
den Rücken gestoßen. In dem Fall wird sich das Pferd dem Übel entziehen, in dem
es den Rücken wegdrückt, oder seine Schritte verkürzt.
1 Pomuskulatur (M.Gluteus max., med.,min.)
2 Darmbein-Lendenmuskel (M. Iliopsoas)
3 vierköpfiger Oberschenkelmuskel (M. Quadrizeps femoris)
4 zweiköpfiger Oberschenkelmuskel (M. Bizeps femoris)
5 vorderer Schienbeinmuskel (M.Ttibialis anterior)
6 zweiköpfiger Wadenmuskel (M. Gastrognemius)
1 streckt das Bein, spreizt es ab
2 beugt die Hüfte, dreht den Oberschenkel nach außen
3 beugt die Hüfte, streckt das Knie
4 streckt die Hüfte, beugt das Knie
5 zieht den Vorfuß nach oben
6 zieht die Ferse nach oben, beugt im Knie