Das Becken
Unser knöchernes Becken ist eine geniale
Konstruktion, die genau genommen aus jeweils drei Komponenten besteht,
welche den linken und rechten Hüftknochen bilden:
Darmbein 1 (os ilium), Schambein 2 (os pubis), Sitzbein 3 (os ischium)
Diese einzelnen Knochen sind in den ersten
Lebensjahren noch nicht fest miteinander verbunden. Sie verschmelzen
bis zum 16. Lebensjahr zum Hüftknochen. Um den Beckenring komplett zu
machen, ist das Kreuzbein 4 (os sacrum) wie ein Schlussstein eingefügt und gelenkig mit dem Darmbein verbunden.
(Skizze 1)
Im Stand wird das Gewicht von Kopf, Rumpf und den
Armen über die Wirbelsäule auf das Kreuzbein und vom Kreuzbein auf die
Hüftgelenke übertragen.
Im Sitzen erfolgt die Gewichtsübertragung auf die
Sitzbeinhöcker. Die können wir sehr gut spüren, wenn wir im sitzen
beide Hände rechts und links unter die Gesäßhälften schieben. Über
diese Knochen „kommunizieren“ wir bei den Gewichtshilfen mit dem Pferd.
Schon kleine Druckveränderungen werden durch den empfindsamen
Pferderücken wahrgenommen.
Die Sitzbeinhöcker werden optimal in einer
mittleren Sitzposition belastet. Sitzen wir im sogenannten „Hohlkreuz",
befindet sich die Hauptbelastung auf dem Schambein. Sitzen wir „krumm“
, kippt die Hauptbelastung auf das Kreuzbein. Werden diese
Sitzpositionen dauerhaft eingenommen ist das Becken nicht in der Lage
zu schwingen und sich den Bewegungen des Pferdes anzupassen, d.h. das
Pferd wird in seinen Bewegungen behindert. (Skizze 2)